LME veröffentlicht Diskussionspapier zu Nachhaltigkeitsplänen

  • LME startet neue Verträge zur Unterstützung der Recycling-, Schrott- und Elektrofahrzeugindustrie beim Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft
  • Pläne zur Einführung von LMEpassport, einem digitalen Register, das ein freiwilliges, marktweites Kennzeichnungsprogramm für nachhaltiges Aluminium ermöglicht
  • Geplant ist die Einführung einer Spot-Handelsplattform zur Preisfindung und zum Handel mit kohlenstoffarmem Aluminium für interessierte Käufer und Verkäufer.

Die London Metal Exchange (LME) hat heute ein Diskussionspapier zu Plänen zur Weiterentwicklung ihrer Nachhaltigkeitsagenda veröffentlicht.

Aufbauend auf der bereits geleisteten Arbeit zur Einbettung von Standards für verantwortungsvolle Beschaffung in die Anforderungen für die Markenlistung ist die LME der Ansicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihren Fokus auszuweiten und die umfassenderen Nachhaltigkeitsherausforderungen zu berücksichtigen, vor denen die Metall- und Bergbauindustrie steht.

Die LME hat ihren Vorschlag dargelegt, Metalle zum Eckpfeiler einer nachhaltigen Zukunft zu machen. Dabei verfolgt sie drei Kernprinzipien: einen breiten Anwendungsbereich zu wahren, die freiwillige Offenlegung von Daten zu unterstützen und die notwendigen Instrumente für Veränderungen bereitzustellen. Diese Prinzipien spiegeln die Überzeugung der LME wider, dass sich der Markt noch nicht vollständig auf zentrale Anforderungen oder Prioritäten in Bezug auf Nachhaltigkeit geeinigt hat. Daher strebt die LME durch marktorientierte und freiwillige Transparenz einen Konsens an und bietet eine Reihe von Instrumenten und Dienstleistungen an, um Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit im weitesten Sinne zu ermöglichen.

Matthew Chamberlain, CEO der LME, kommentierte: „Metalle sind für unseren Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft von entscheidender Bedeutung. Dieses Dokument legt unsere Vision dar, gemeinsam mit der Industrie das Potenzial von Metallen für diesen Übergang zu maximieren. Wir bieten bereits Zugang zu Verträgen, die sowohl für aufstrebende Branchen wie die Elektrofahrzeugindustrie als auch für die Infrastruktur der Kreislaufwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Wir müssen jedoch mehr tun, sowohl beim Ausbau dieser Bereiche als auch bei der Förderung der nachhaltigen Metallproduktion. Als globaler Knotenpunkt für Metallpreisbildung und -handel sind wir in einer starken Position, die Branche – wie beispielsweise mit unserer Initiative für verantwortungsvolle Beschaffung – auf unserem gemeinsamen Weg in eine grünere Zukunft zusammenzubringen.“

Elektrofahrzeuge und die Kreislaufwirtschaft
Die LME bietet bereits Preis- und Risikomanagement-Tools für eine Reihe von Schlüsselkomponenten von Elektrofahrzeugen und Elektrofahrzeugbatterien (Kupfer, Nickel und Kobalt) an. Die geplante Einführung von LME Lithium wird dieses Angebot ergänzen und den Bedarf an Preisrisikomanagement in der Batterie- und Automobilindustrie mit dem Interesse der Marktteilnehmer an einer Beteiligung an einer schnell wachsenden und nachhaltigen Branche verbinden.

Die LME bedient bereits die Schrott- und Recyclingindustrie mit ihren Verträgen für Aluminiumlegierungen und Stahlschrott – sowie einigen börsennotierten Bleimarken. Die LME beabsichtigt, ihre Unterstützung in diesem Bereich auszuweiten, beginnend mit einem neuen Aluminiumschrottvertrag für die nordamerikanische Getränkedosenindustrie (UBC) sowie zwei neuen regionalen Stahlschrottverträgen. Indem die LME diese Industrien beim Management ihrer Preisrisiken unterstützt, fördert sie die Entwicklung der Recycling-Wertschöpfungskette und ermöglicht ihr, ehrgeizige Ziele zu erreichen und gleichzeitig eine solide Planung und faire Preise aufrechtzuerhalten.

Umweltverträglichkeit und kohlenstoffarmes Aluminium
Verschiedene Metallindustrien stehen vor unterschiedlichen Umweltproblemen, wobei Aluminium aufgrund seines energieintensiven Schmelzprozesses besonders im Fokus steht. Aluminium ist jedoch aufgrund seiner Leichtbauweise und Recyclingfähigkeit von zentraler Bedeutung für den nachhaltigen Wandel. Daher wird die LME als erster Schritt zur Unterstützung des Übergangs zu einer ökologisch nachhaltigen Metallproduktion für mehr Transparenz und Zugang zu kohlenstoffarmem Aluminium sorgen. Sobald dieses Transparenz- und Zugangsmodell etabliert ist, beabsichtigt die LME, ein deutlich umfassenderes Projekt in Angriff zu nehmen, um alle Metalle bei der Bewältigung ihrer jeweiligen Umweltprobleme zu unterstützen.

Um die Nachhaltigkeitskriterien für Kohlenstoffemissionen transparenter zu gestalten, will die LME den „LMEpassport“ nutzen – ein digitales Register, das elektronische Analysezertifikate (CoAs) und weitere wertschöpfende Informationen erfasst. Damit werden CO2-relevante Kennzahlen für bestimmte Aluminiumchargen auf freiwilliger Basis gespeichert. Interessierte Produzenten oder Metallbesitzer können diese Daten zu ihrem Metall eingeben. Dies wäre der erste Schritt hin zu einem von der LME geförderten marktweiten Kennzeichnungsprogramm für „grünes Aluminium“.

Darüber hinaus plant die LME die Einführung einer neuen Spot-Handelsplattform, um die Preisfindung und den Handel mit nachhaltig gewonnenen Metallen zu ermöglichen – beginnend erneut mit kohlenstoffarmem Aluminium. Diese Lösung im Stil einer Online-Auktion bietet Marktteilnehmern, die kohlenstoffarmes Aluminium kaufen oder verkaufen möchten, freiwilligen Zugang (über Preis- und Handelsfunktionen). Sowohl LMEpassport als auch die Spot-Handelsplattform stehen sowohl LME-notierten als auch nicht-LME-notierten Marken zur Verfügung.

Georgina Hallett, Chief Sustainability Officer der LME, kommentierte: „Wir sind uns bewusst, dass einzelne Unternehmen, Branchenverbände, Normungsgremien und NGOs bereits wertvolle Arbeit geleistet haben. Wie bei unserer Initiative für verantwortungsvolle Beschaffung halten wir es für unerlässlich, diese Arbeit gemeinsam voranzutreiben. Wir sind uns auch bewusst, dass es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft genau bewältigt werden soll. Deshalb bieten wir eine Reihe von Tools und Dienstleistungen an, um unterschiedliche Ansätze zu unterstützen und gleichzeitig die Wahlfreiheit zu wahren.“

Die geplanten Initiativen LMEpassport und Spot-Plattform – die noch vom Marktfeedback abhängig sind – werden voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2021 starten.

Im Rahmen der Marktdiskussionsphase, die am 24. September 2020 endet, werden Ansichten interessierter Parteien zu allen Aspekten des Papiers eingeholt.

Freundliches Liken:www.lme.com


Veröffentlichungszeit: 17. August 2020
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