Hydro und Northvolt haben die Gründung eines Joint Ventures bekannt gegeben, um das Recycling von Batteriematerialien und Aluminium aus Elektrofahrzeugen zu ermöglichen. Über Hydro Volt AS planen die Unternehmen den Bau einer Pilotanlage für Batterierecycling, der ersten ihrer Art in Norwegen.
Hydro Volt AS plant, die Recyclinganlage in Fredrikstad, Norwegen, zu errichten. Der Produktionsstart ist für 2021 geplant. Das 50/50-Joint Venture wird zwischen dem in Norwegen ansässigen globalen Aluminiumunternehmen Hydro und Northvolt, einem führenden europäischen Batteriehersteller mit Sitz in Schweden, gegründet.
„Wir freuen uns über die Chancen, die sich daraus ergeben. Hydro Volt AS kann Aluminium aus Altbatterien als Teil unserer gesamten Metallwertschöpfungskette verarbeiten, zur Kreislaufwirtschaft beitragen und gleichzeitig den Klimafußabdruck des von uns gelieferten Metalls verringern“, sagt Arvid Moss, Executive Vice President für Energie und Unternehmensentwicklung bei Hydro.
Eine formelle Investitionsentscheidung für die Recycling-Pilotanlage wird in Kürze erwartet. Die Gesamtinvestition wird auf rund 100 Millionen norwegische Kronen geschätzt. Die geplante Batterierecyclinganlage in Fredrikstad wird unter anderem schwarze Masse und Aluminium produzieren und zu den Werken von Northvolt bzw. Hydro transportieren. Weitere Produkte aus dem Recyclingprozess werden an Altmetallkäufer und andere Abnehmer verkauft.
Urban Mining ermöglichen
Die Pilot-Recyclinganlage wird hochautomatisiert und für das Zerkleinern und Sortieren von Batterien ausgelegt sein. Sie wird eine Kapazität von über 8.000 Tonnen Batterien pro Jahr haben und kann später erweitert werden.
In einer zweiten Phase könnte die Batterierecyclinganlage einen beträchtlichen Anteil der kommerziellen Mengen an Lithium-Ionen-Batterien in der Elektrofahrzeugflotte in ganz Skandinavien verarbeiten.
Ein typischer EV-Akku (Elektrofahrzeug) kann mehr als 25 % Aluminium enthalten, insgesamt also etwa 70–100 kg Aluminium pro Akku. Das aus der neuen Anlage gewonnene Aluminium wird an Hydros Recyclingbetrieb weitergeleitet und ermöglicht so die Produktion kohlenstoffarmer Hydro CIRCAL-Produkte.
Durch die Errichtung dieser Anlage in Norwegen kann Hydro Volt AS direkt auf den reifsten Elektrofahrzeugmarkt der Welt zugreifen und das Batterierecycling abwickeln und gleichzeitig die Anzahl der exportierten Batterien reduzieren. Das norwegische Unternehmen Batteriretur mit Sitz in Fredrikstad wird die Recyclinganlage mit Batterien beliefern und ist auch als Betreiber der Pilotanlage vorgesehen.
Strategische Passform
Die Gründung des Joint Ventures für Batterierecycling folgt auf die Investition von Hydro in Northvolt im Jahr 2019. Es wird die Partnerschaft zwischen dem Batteriehersteller und dem Aluminiumunternehmen weiter stärken.
„Northvolt hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 50 % unserer Rohstoffe aus recycelten Batterien stammen. Die Partnerschaft mit Hydro ist ein wichtiger Baustein, um eine externe Materialversorgung zu sichern, bevor unsere eigenen Batterien das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und an uns zurückgegeben werden“, sagt Emma Nehrenheim, Chief Environmental Officer und verantwortlich für den Recycling-Geschäftsbereich Revolt bei Northvolt.
Für Hydro stellt die Partnerschaft auch eine Gelegenheit dar, sicherzustellen, dass Aluminium von Hydro in den Batterien und Batteriesystemen von morgen verwendet wird.
„Wir erwarten in Zukunft einen deutlichen Anstieg der Batterienutzung und damit einhergehend einen nachhaltigen Umgang mit Altbatterien. Dies stellt einen neuen Schritt in eine Branche mit erheblichem Potenzial dar und wird das Recycling von Materialien fördern. Hydro Volt ergänzt unser Portfolio an Batterieinitiativen, zu denen bereits Investitionen in Northvolt und Corvus gehören, wo wir unser Aluminium- und Recycling-Know-how nutzen können“, so Moss.
Verwandter Link:www.hydro.com
Beitragszeit: 09.06.2020